Was bedeutet Fairer Handel?

CLAC, die Organisation der Fairtrade-Produzenten aus Lateinamerika, fordert schon seit vielen Jahren höhere Mindestpreise und höhere Bio-Prämien beim fairen Handel mit Kaffee. Fairen Handel definiert CLAC so:

Was ist fairer Handel?
Fairer Handel ist eine globale soziale Bewegung, die alternative Antworten auf das Scheitern des allgemein üblichen Handelsmodells sucht und dabei verantwortliche und nachhaltige Produktions- und Handelsformen etablieren möchte. Wirtschaftlich und sozial benachteiligte Kleinbauern, Landarbeiter und Handwerker sollen bessere Entwicklungsmöglichkeiten erhalten. Fair Trade ist ein Geschäftsmodell, bei dem sozial und ökologisch nachhaltig wirtschaftende Organisationen im Zentrum stehen, würdige Arbeitsverhältnisse (...).

Die wichtigsten Ziele des fairen Handels
Kleinbauern, Landarbeitern und organisierte Handwerker müssen einen direkten Zugang zum Markt mit fairen und gleichen Wettbewerbsbedingungen erhalten. Der faire Handel schafft eine möglichst direkte Handelsverbindung zwischen Produzenten und Konsumenten. Im Rahmen dieses Handels muss die würdevolle Arbeit der Produzenten und ihrer Organisationen deutlich werden und der Handel muss auch der Entwicklung ihrer Gemeinden dienen.

Die wichtigsten Elemente unserer Bewegung für den fairen Handel sind:
a) die Nachhaltigkeit in all ihren Dimensionen (soziale, wirtschaftliche und ökologische) und eine gemeinschaftliche Verantwortung von allen an den Handelsketten beteiligten Akteuren;
b) eine durchdachte Arbeit mit denen, denen ein direkter Marktzugang vorenthalten wurde (Kleinbauern, Landarbeiter und Handwerker), die Förderung von Zusammenschlüssen der selbstbestimmten Akteure, damit sie zu einer lokalen Entwicklung führen. Sie müssen eine gemeinsame Stimme und die Kraft entwickeln können, um faire, solidarische, langfristige und transparente Handelsbeziehungen aufzubauen, in deren Rahmen die menschenwürdige Arbeit anerkannt und kulturelle, ethnische und geschlechtliche Vielfalt respektiert wird und die ökologische Nachhaltigkeit im Sinne zukünftiger  Generationen gefördert wird;
c) Förderung und Achtung der Menschen- und Arbeitsrechte, Unterstützung und rechtliche Anerkennung der Arbeit von Handwerkern und Arbeitern in der Landwirtschaft.

Wichtige Ziele / Perspektiven der VermarktungLogo der Kleinen Produzenten - CLAC
Die Kultur eines verantwortungsvollen Konsums von Verbrauchern muss gefördert werden, damit sie als Kunden verstehen, welche Bedeutung der Kauf von Produkten von demokratisch organisierten kleinen Produzenten und Handwerkern hat. Sie sollen erfahren, dass ihre Kaufentscheidung auch über das Entwicklungsmodell entschiedet, das in ihren Gemeinden verstärkt wird. Mit der Art des Verbrauchs entscheiden die Kunden auch, welche Art von Entwicklung sie wollen.

Anderer Ansätze von Fair Trade
Der faire Handel ist eine sehr vielfältige Bewegung innerhalb des breiteren Bereichs der Solidarwirtschaft. Die Förderung dieser Art von Handelsbeziehungen geschieht mit unterschiedlichen Ansätzen: Süd - Nord, Süd - Süd, Nord - Nord, nur im Süden (lokal und national), nur im Norden (lokal und national), Land - Stadt, mit Zertifizierungen durch Dritte, durch partizipative Garantiesysteme oder ohne Zertifizierung.

Die Prinzipien des Fairen Handels
Die WFTO (World Fair Trade Organization) hat 2017 10 Prinzipien festgelegt, die Fair Trade - Organisationen bei ihrer täglichen Arbeit einhalten sollen. Durch ein Monitoring-System soll die Einhaltung der Prinzipien sichergestellt werden.
Die 10 Prinzipien des Fairen Handels

 Die Prinzipien  finden Sie hier --->---> (pdf-Datei, 160 KB)