Kooperative Soppexcca aus Jinotega

Der Kooperativenverband Soppexcca (Sociedad de Pequeños Productores Exportadores de Café) hat seine Zentrale in der Stadt Jinotega, der „Kaffeehauptstadt“ im Norden Nicaraguas. Den Partnerschaftskaffee verbindet eine lange Reihe von Kontakten mit Soppexcca. In den letzten Jahren wurden die meisten Projektfinanzierungen des Partnerschaftskaffee für diese Kooperativen-Organisation geleistet. Zu den geförderten Projekten gehört z.B. der Bildungsfonds, aus dem Stipendien für Kinder von Kaffeebauern finanziert werden. In den zurückliegenden Jahren förderte der Partnerschaftskaffee  u.a. den Bau und die Ausstattung von Grundschulen für Kinder von Kaffeebauern, Schulungsmaßnahmen in Methoden des biologischen Anbaus, finanziert einen zinsgünstigen Kredit für die Kooperative etc.  Den Rohkaffee von Soppexcca verwendet der Partnerschaftskaffee für den Orgánico.

Fatima Ismael, Geschäftsführerin von SopexccaEin Beispiel für Selbstverwaltung und Entwicklung

Vorstand der Kooperative SoppexccaSoppexcca entstand 1999 und besteht zur Zeit aus 15 Basis-Kooperativen, in denen insgesamt etwa 700 KleinbäuerInnen organisiert sind. Die Kooperativen liegen weit verstreut in der Region Jinotega und Matagalpa, die Anbauflächen liegen im Durchschnitt auf 1200 Metern Höhe. Fünf Mitglieder bilden den Vorstand. Für die ehrenamtliche Vorstandsarbeit nehmen einige von ihnen mehrmals im Monat eine fünfstündige Anreise von ihren Parzellen nach Jinotega in Kauf.

Der Frauenanteil unter den Mitgliedern ist für nicaraguanische Verhältnisse hoch, er beträgt ca. 30 %. Außergewöhnlich ist auch, dass eine Frau (Fátima Ismael) Geschäftsführerin ist.  Sie hat für Frauen im Kaffeeanbau viel bewegt und erreicht. Das besondere an Soppexcca ist, dass die Kooperative ihre Mitglieder in die demokratischen Strukturen einbindet, Beteiligung und Mitbestimmung nicht auf Wahlen und die Vollversammlung reduziert.

Soppexcca hat schon immer viel Wert auf die Steigerung der Kaffeequalität gelegt, richtete schon früh ein "Kaffeelabor" für Qualitätstests ein und die inzwischen renommierten KaffeetesterInnen unterstützen die BäuerInnen bei der Qualitätsverbesserung beim Anbau und der Verarbeitung. Der Erfolg ist durchschlagend: Kaffee von Soppexcca-BäuerInnen hat in den letzten Jahren beim nicaraguanischen Qualitätswettbewerb "Taza de Excelencia" häufig vordere Plätze belegt.

Die Bildung der Kinder ist allen Mitgliedern der Kooperative wichtig. Deshalb hat das vom Partnerschaftskaffee finanzierte Stipendienprogramm eine besonders große Bedeutung für die Kooperative.

Kaffeetest bei SoppexccaDas Entstehen der Kooperative

1997 endete die Vorgängerkooperative Jiprocoop in einem Desaster. Mehr als eine halbe Million Dollar Schulden bestanden gegenüber europäischen Firmen des fairen Handels. Durch diese Schulden waren auch einzelne Fairhandelsorganisationen in ihrer Existenz bedroht. Die früheren Schulden sind inzwischen vollständig abbezahlt, worauf Soppexcca - zu Recht - sehr stolz ist.

Soppexcca produziert mehr konventionellen als biologisch angebauten Kaffee. Die Mitglieder werden jedoch zur Umstellung auf biologischen Anbau motiviert und erhalten entsprechende Fortbildungen. In der ökologischen Produktion sind vor allem Frauen beschäftigt. Es gibt auch eine Frauengruppe, die Würmer züchtet und verkauft, mit denen schneller und effektiver Kompost für den Einsatz in den Bio-Plantagen hergestellt werden kann. Und seit Kurzem gibt es einige Familien, die zusätzlich zum Kaffeeanbau Ökotourismus auf der Kaffeefinca anbieten.

Weitere Informationen zur Kooperative Soppexcca finden Sie unter www.soppexcca.org

Videoclip über Soppexcca

Einen kurzer Film der Deutschen Welle über unseren Handelspartner Soppexcca in Jinotega / Nicaragua mit dem Titel "Kaffeekrise: Nicaraguas Kaffeebauern" finden Sie hier .>.>.