2015 wurde vom Partnerschaftskaffee das unten beschriebene Stipendienprogramm mit ebenfalls 6.000 US-$ finanziert, für 2016 ist eine Erhöhung der Zahlung auf 7.000 US-$ geplant.
Darüber hinaus förderte der Partnerschaftskaffee 2015 auch ein Programm der Kooperative für Jugendliche, die in abgelegenen Gemeinden leben und nur wenige Möglichkeiten zum Austausch mit Gleichaltrigen haben. Dabei waren Filmabende, Treffen von Jugendlichen etc. geplant, ein klassiches Konzept der Jugendsozialarbeit soll dazu beitragen, im ländlichen alltag neue anregungen und Möglichkeiten für Jugendliche zu schaffen.
Der Besuch von weiterführenden Schulen in den ländlichen Regionen ist für Kinder von Kleinbauern nicht einfach zu bewerkstelligen. Lange Wege, fehlende Arbeitskraft zu Hause, die Kosten für Schulmaterial, Bus etc. kann sich nicht jede Familie leisten. In der Kooperative SOPPEXCCA wird der Schulbesuch deshalb durch Stipendien gefördert. Die Stipendien für den Besuch einer weiterführenden Schule (Klasse 6-11) werden vom Ausschuss für Bildung der UCA SOPPEXCCA vergeben. Die Anforderungen dabei:
Im Jahr 2014 wurden in der Landwirtschafts-Kooperative SOPPEXCCA 27 Stipendien für die Secundaria (= weiterführende Schule) vergeben. Im Laufe des Jahres gab es keine Veränderung bei den Stipendiaten, alle Schüler wurden durchgängig unterstützt. Dabei erhielten alle Schüler die gleiche Unterstützung in Höhe von 300,00 US-$. Die erste Auszahlung erfolgte im Monat Mai in Höhe von von 200,00 US-$, die zweite Rate 100,00 US-$ wurde im Monat September ausgezahlt.
Die Schülerinnen und Schüler unterzeichneten bei jeder Auszahlung einen Zahlungsnachweis, der als Durchschlag auch an die Eltern geht. Für die Unterstützung und Begleitung der Stipendiaten und für das Programm der Juventud Ambientalista hat die UCA SOPPEXCCA stellte einen neuen Verantwortlichen eingestellt. Sein Name ist Jose Blandon Francisco Gutierrez, er ist ausgebildeter Agraringenieur.
Nach Schuljahresende wird der Ausschuss für Bildung der UCA SOPPEXCCA im Fall von drei Stipendien prüfen, ob die Fortführung weiter sinnvoll ist. Bei zwei Stipendiaten gibt es Probleme im Fach Mathematik und ihre Versetzung ist gefährdet. Einer der Stipendiaten hat Probleme mit der sozialen Integration und leistet aus Sicht der Kooperativen-Verantwortlichen nur wenig Unterstützung für seine Basis-Kooperative.
Eine separate Unterstützung von 2.000 US-$ wird für ein Programm zur Förderung von Jugendlichen eingesetzt, die soziale Probleme in ihren lokalen Gemeinschaften haben und deshalb eine besondere Unterstützung benötigen. Dieses Programm wird von Soppexcca in den Gemeinden El Salto, Paz del Tuma, Sierras Morenas und Santa Rosa del municipio del Cua durchgeführt.
Die Kooperative Soppexcca gilt als eine Musterkooperative für Kaffee in Lateinamerika. Die Zentrale von Soppexcca befindet sich in der Jinotaga. Soppexcca hat aktuell 627 Mitglieder in 16 Basiskooperativen, davon sind 395 Männer und 232 Frauen. Die Kooperative verfügt über eine zertifizierte Biokompostanlage, eine Produktionsstätte für Supermagro (Pflanzenstärkungsmittel), über mehrere umweltfreundlich arbeitende Nassverarbeitungsanlagen und eine sehr gute Trockenverarbeitungsanlage. Die Agrartechniker der Kooperative sind gut ausgebildet und gehörten zu den ersten im Land, die sich mit aktiven Schritten an die Bekämpfung der Roya machten.
Angesichts der schwierigen Situation mit klimatischen Veränderungen, Roya, Preisverfall und einer schwierigen wirtschaftlich-sozialen Aussicht legt die Kooperative Soppexcca großen Wert darauf, nicht nur an der Verbesserung der Situation in den Pflanzungen zu arbeiten, sondern auch das ihr mögliche zu tun, um den Schadstoff-Anteil in der Atmosphäre zu reduzieren. Gleichzeitig ist man sich bewusst, dass die gute Beschattung der Kaffeepflanzungen auch dazu beiträgt, die Gefahr des Kaffeerosts zu reduzieren. Landesweite Untersuchungen zur Häufigkeit des Befalls in verschiedenen Gebieten zeigten, dass gut beschattete Kaffee-Pflanzungen weniger befallen wurden.
Mit der Finanzierung des Nicaragua-Forums und Heidelberger Partnerschaftskaffee von 6.000 US-$ wurden in einem Teilbereich der Kooperative (80 Mitglieder aus den Gemeindegebieten von Jinotega und El Cúa) folgende Maßnahmen durchgeführt: